Texas Holdem oder auch Texas Hold’em geschrieben, ist ein Kartenspiel, besser gesagt eine Poker Variante. Es kann mit 2 bis 10 Personen pro Poker-Tisch gespielt werden. Bei mehr als 10 Spielern steht es dem Veranstalter frei weitere Poker-Tische aufzustellen. Zum Beispiel bei einem Turnier oder einer Meisterschaft. Die Höhe des Einsatzes kann frei bestimmt werden. Texas Hold’em ist die aktuell wohl populärste Poker-Variante weltweit. Das zeigt u.a. die mittlerweile doch rege Berichterstattung darüber im Fernsehen (drei verschiedene Sender zeigen alte und auch neuere Turniere der World Series of Poker und der World Poker Tour!), aber auch der Ansturm auf die diversen Online Poker Räume, auf denen man online spielen kann ist gewaltig.
Kurzfassung der Texas Hold’em Regeln
Beim Texas Hold’em, dem am weit verbreiteten Pokerspiel im Internet, erhält jeder Spieler zu Beginn zwei verdeckte Karten, die nur er selbst einsehen darf. Spieler die mit den erhaltenen Karten nicht spielen möchten, da Sie diese für zu schwach einschätzen, steigen aus (folden). Nachdem die Spieler mit diesen zwei Karten (Pre-Flop) bereits Ihre Einsätze getätigt haben, werden 3 Karten offen in die Mitte gelegt (der Flop). Jeder Spieler, der noch am Spiel teilnimmt, kann nun wieder seine Einsätze machen oder aussteigen und erst danach wird die vierte Karte offengelegt (der Turn).
Ab hier beginnt das Pokerspiel nochmals von vorn. Die Spieler können hier bei Bedarf Ihren Einsatz bringen bevor dann die fünfte Karte (der River) offen hingelegt wird. Jetzt kann man zum letzten mal seine Wetteinsätze tätigen, bevor es dann zum Showdown kommt. Die Spieler dürfen ihre zwei Karten zusammen mit einer Auswahl aus drei der fünf offenen Karten in der Mitte verwenden, um ihre beste Kartenkombination zusammenzustellen. Beim Texas Hold’em müssen immer nur zwei Spieler einen Grundeinsatz tätigen. Der Spieler der links vom Dealer sitzt, muss einen Small Blind und der Spieler links vom Small-Blind muss den sogenannten Big Blind (i.d.R. das Doppelte vom Small Blind) setzen.
Detaillierte Texas Hold’em Regeln
Obwohl Texas Hold’em einfach erscheint und leicht zu spielen ist, bestätigen viele Experten, dass es das komplexeste Poker Spiel ist. Auf Grund seiner Komplexität kann das Spiel angenehm oder grausam für den Anfänger sein und macht auch erfahrenen Spielern manchmal graue Haare.
Grundsätzlich gibt es zwei Varianten, welche sich lediglich in der Art des Setzens unterscheiden: Texas Hold’em No Limit und Texas Hold’em Limit Poker. Diese zwei Arten sind aber so total verschieden, dass wir uns hier nur auf eine, und zwar die No Limit Variante konzentrieren wollen.
Im Anschluss findet ihr eine grundlegende Einführung in das Regelwerk von Texas Hold’em. Danach wisst ihr eigentlich alles, was es an Regeln gibt. Gute Spieler seid ihr dann aber noch lange nicht. Denn Texas Hold’em beinhaltet so viele Kniffe, die man alleine durch Übung, Übung und nochmals Übung langsam durchschaut. Je mehr du über das Spiel weißt, desto besser wirst du. Gratis Poker Bonus zu spielen?
Das Spielprinzip von Texas Hold’em
Jeder Spieler bekommt am Anfang zwei verdeckte Karten, die Hole Cards (auch Pocket Cards genannt). Seine Hole Cards darf nur der Spieler selber ansehen.
Danach werden die Gemeinschaftskarten oder auch Community Cards (insgesamt 5 Karten) offen auf dem Tisch ausgeteilt, mit denen jeder Spieler zusammen mit seinen beiden Hole Cards spielt. Die ersten 3 Karten werden zusammen ausgelegt. Das ist der Flop. Die 2 restlichen Karten werden einzeln aufgedeckt. Zunächst die Vierte, die Turn Card und schließlich die letzte, die River Card. Insgesamt hat also jeder 7 Karten zur Verfügung (5 Gemeinschafts-Karten und 2 eigene!). Wer das beste Blatt aus diesen 7 Karten bilden kann, gewinnt die Runde und deren Pot!
Ach ja, der Pot: vor jedem Offenlegen der Karten muss jeder Spieler entweder, checken, callen, raisen oder re-raisen – also Chips setzen. Oder auch aussteigen (folden) – das ist zu jedem Zeitpunkt möglich, sofern man gerade an der Reihe ist. Nachdem die 5. Karte (der River) aufgedeckt und ein letztes Mal gesetzt wurde, kommt der Showdown und derjenige mit der besten Kombination aus den vorhandenen 7 Karten gewinnt.
Wenn vorher schon nur noch ein Spieler übrig ist, weil alle anderen ihre Karten gefoldet haben, geht der Pot ohne Showdown an diesen einen Spieler. (Und man wird nie erfahren, ob er wirklich eine gute Hand hatte, oder ob es ein Bluff war…)
Der Dealer-Button
Der Button repräsentiert den Dealer. Für Spiele zu Hause wird kein Button benötigt, da jeder Spieler einmal als Dealer an der Reihe ist. Im Casino und beim Online Poker ist der Dealer ein Angestellter oder der Computer. Daher die Notwendigkeit eines Buttons. Der Button wandert im Uhrzeigersinn nach jedem Spiel. Der Spieler, bei dem sich der Button befindet („on the button“) bekommt als letzter seine Karten und bietet als letzter in der Runde. Die aktuelle Position des Buttons spielt eine große Rolle bei der Abwägung der positionellen Strategie.
Die Texas Hold’em Blinds
Um das Spiel ohne Ante in Gang zu bringen nutzt Texas Holdem „blind bets“. Die ersten beiden Spieler links vom Button müssen die Blind Bets einzahlen. Üblicherweise zahlt der 1. Spieler den Small Blind ein. Dies entspricht der Hälfte des Minimum Bet. Der 2. Spieler dagegen zahlt den Big Blind ein. Dies entspricht dem vollen Minimum Bet.
Der Dealer und die Bietrunden
Beginnend mit dem ersten Spieler links vom Dealer bekommt jeder Spieler 2 Karten mit Bild nach unten. Die „Pocket Cards“. Die ersten beiden Spieler links vom Dealer haben ja die Blinds gesetzt. Die erste Aktion, nach dem Karten fertig gegeben wurden, wird vom Spieler links vom Big Blind ausgeführt. Er und die folgenden Spieler können wählen, ob sie den Big Blind halten, aussteigen oder erhöhen wollen.
In den meisten Texas Hold’em Spielen sind die Blinds (die Spieler die die Blinds gesetzt haben) live. Dies bedeutet, dass sie in der ersten Bietrunde die Möglichkeit bekommen zu callen, checken oder zu erhöhen. In diesem Sinn ist der Spieler mit dem Big Blind der letzte Spieler der nach dem Dealing (Karten geben) seine Aktion ausführt. Wenn alle an der Reihe waren und noch mindestens zwei Spieler ihre Karten halten kommt…
Der Flop
Der Flop sind 3 Karten, die mit dem Bild nach oben offen und für alle sichtbar auf den Tisch gelegt werden. Diese Karten sind die gemeinsamen Community Karten. Eine weitere Bietrunde nach obigem Muster erfolgt. Der erste verbliebende Spieler links vom Button startet die Runde. Wieder müssen mindestens zwei Spieler dabeibleiben, dann kommt…
Der Turn
Eine weitere Karte, der Turn, wird mit dem Bild nach oben neben den Flop auf den Tisch gelegt. Damit befinden sich insgesamt 4 Karten mit sichtbaren Bild offen auf dem Tisch der Texas Hold’em Pokerrunde. Eine weitere Texas Hold’em Bietrunde findet statt, wiederbeginnend mit dem ersten verbliebenden Spieler links vom Button. Sollten auch jetzt noch mindestens zwei Spieler mit von der Partie sein, folgt schließlich…
Der River
Die letzte Karte, der River, wird mit dem Bild nach oben auf den Tisch gelegt. Dies erhöht die Anzahl der Karten auf dem Tisch auf 5. Eine letzte Bietrunde erfolgt. Natürlich beginnend mit dem ersten verbliebenden Spieler links vom Dealer-Button. Sollten nun immer noch mindestens zwei Spieler dabei sein, folgt unweigerlich…
Der Showdown beim Texas Hold’em
Nachdem das letzte Bieten abgeschlossen ist und wenn mehr als 1 Spieler übrig ist, erfolgt der Showdown. Gewinner ist, wer das beste Blatt bestehend aus den 5 gemeinsamen Karten und seinen 2 Pocket Karten bilden kann. Es ist durchaus möglich, dass das beste Blatt komplett auf dem Tisch liegt. In diesem Fall teilen sich die verbliebenden Spieler den Pot. Ein „tie“ (Unentschieden) ist ebenfalls möglich. Dabei teilen sich die Spieler mit gleich guten Karten den Pot.
Nach dem Showdown wechselt der Dealer Button im Uhrzeigersinn zum nächsten Pokerspieler und die nächste Runde Karten wird ausgeteilt. Die Pokerrunde startet nun von vorne und es werden wieder die Blinds gesetzt usw.
Wertvolle Anfänger Tipps
Mathematik, Taktik und Erfahrung sind das Wichtigste beim Poker und nicht das Glück. Im Finale der „World Series of Poker“ sitzen jedes Jahr mindestens 50% der besten Pokerspieler der Welt.
Die sitzen nicht jedes Mal dort, weil sie Glückskinder sind. Sie halten sich an die bestimmte Regeln und haben durch zahlreiche Texas Hold’em Spiele gelernt. Nun die wichtigsten Tipps für Poker Anfänger und Anfängerinnen:
- Als Anfänger hält man sich am besten an die Berechnung der Wahrscheinlichkeit und Quoten: spielt erst um kleine Beträge und lernt Sie dabei!
- An diesen kleinen Tischen werdet ihr dann die Gewinner sein, da dort zahlreiche Anfänger spielen, die diese Regeln missachten. Das gilt (mit gewissen Abstrichen) übrigens auch für das Internet.
- Lieber öfter mal aussteigen. Besonders wenn man sich in einer Early Position befindet.
- Wenn der Flop nicht weiterhilft, dann aussteigen.
- Als Anfänger sollte man unbedingt erst einmal die zahlreichen kostenlosen Pokerspiele ausprobieren. Aber Achtung: wenn es um nichts geht, dann spielt man anders! Zum Lernen sind vor allem die diversen Online-Anbieter sehr gut geeignet.
- Und wenn ihr um Geld spielen wollt, spielt ausschließlich um den Betrag, den ihr auch bereit seid zu verlieren. Am besten sind hier Turniere mit einem festen Einsatz, einem sog. Buy-In. Dafür kriegt man dann eine bestimmte Anzahl an Chips. Mehr kann man dann nicht verspielen!
Das heißt natürlich nicht, dass man sich nicht auch anders in die Texas Hold’em Materie einarbeiten kann. Es gibt ganz viele gute Poker-Bücher, die zu lesen es sich lohnt. Und es hilft auch, anderen beim Spielen zuzusehen, z.B. bei den Übertragungen im Fernsehen. Auch da kann man die verschiedenen Strategien beobachten und für sich selbst was dabei rausziehen.
Wahrscheinlichkeit (Chance) auf gute Poker Hand
Vielleicht einmal zur Untermauerung der Tatsache, dass Poker auch ganz viel mit Können zu tun hat. Es gibt verschiedene Arten, seine Chancen beim Texas Hold’em Poker im wahrsten Sinne des Wortes auszurechnen. Als kleine Hilfe dazu vielleicht hier eine Übersicht der Wahrscheinlichkeiten von einzelnen Blättern:
Wahrscheinlichkeiten gute Blätter
Poker Blatt | mögliche Kombinationen | Wahrscheinlichkeit | in Prozent |
---|---|---|---|
Royal Flush | 4 | 649.740 : 1 | 0,0002 % |
Straight Flush | 36 | 72.193 : 1 | 0,0013 % |
Vierling | 624 | 4.164 : 1 | 0,024 % |
Full House | 3.744 | 693,2 : 1 | 0,144 % |
Flush | 5.108 | 507,8 : 1 | 0,197 % |
Straight Straße | 10.200 | 253,8 : 1 | 0,392 % |
Drilling | 54.912 | 46,3 : 1 | 2,11 % |
Zwei Paare | 123.552 | 20,0 : 1 | 4,75 % |
Ein Paar | 1.098.240 | 1,37 : 1 | 42,3 % |
nur High Card | 1.302.540 | 0,995 : 1 | 50,1 % |
Pot Odds berechnen
Und jetzt geht’s ans Geld – zumindest virtuell. Ein entscheidendes Ziel beim Pokern ist es ja, den Gegnern möglichst viele Chips abzunehmen. Um zu checken, ob es sich lohnt, noch weiter in einen Pott zu investieren, sollte man zunächst seine Outs und die damit verbundenen Wahrscheinlichkeiten berechnen (siehe oben). Und dann sollte man ebenfalls noch abwägen, ob es sich lohnt, ob die Pott Odds (so heißt das im Fachpokerchinesisch) stimmen. Die Texas Hold’em Pott Odds stellen also die Relation zwischen der Gewinnwahrscheinlichkeit und dem zu erwartenden Gewinn (Geld im Pot) her.
Das ist schon ungleich schwerer. Entscheidend dabei ist zunächst, wie viele Outs und damit verbunden, welche Wahrscheinlichkeit man hat, noch ein Blatt zu bekommen. Und dabei sollte man natürlich das möglichst beste Blatt am Tisch (die sog. „nuts“) haben. Dann muss man sehen, wie viel bereits im Pot liegt und wie hoch der Bet (also die Erhöhung eines anderen Spielers) ist, die es zu callen gilt. Und schlussendlich sollte man sich seiner Position bewusst sein. Ist man also der letzte Spieler, der dran ist oder kann nach mir noch ein Spieler callen oder raisen?
Wieder gibt es hier eine Faustregel: Einfach die errechnete Wahrscheinlichkeit mit dem Pot multiplizieren, und man erhält den Betrag, den man maximal callen sollte. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass ihr nicht bluffen oder den/die Gegner aus dem Pot vertreiben wollt.
Um bei unserem Beispiel zu bleiben: wir hatten 14% Wahrscheinlichkeit errechnet, noch ein Pärchen auf dem River zu erhalten. Wenn wir mal davon ausgehen, dass wir mit diesem Pärchen dann auch den Pot holen und schon 1000 Chips im Pot liegen, rechnet man jetzt einfach 1000 x 0,14 und kommt also auf 140. Diese Erhöhung kann mal also mitgehen, ohne fahrlässig zu sein.
Die 10 besten Starthände beim Texas Hold’em
Wir haben hier mal grafisch für euch die 10 besten Starthände bei Texas Hold’em zusammengestellt. Sollte man eines dieser Päarchen zu Beginn auf der Hand haben, so sollte man noch vor dem Flop erhöhen (raisen). Suited bedeutet, dass beide Karten einer Farbe, also Herz, Karo, Kreuz oder Pik sind.
AA - zwei Asse | ||
KK - zwei Könige | ||
QQ - zwei Damen | ||
JJ - zwei Buben | ||
AK - Ass, König (suited) | ||
TT - zwei Zehnen | ||
AQ - Ass, Dame (suited) | ||
AJ - Ass, Bube (suited) | ||
KQ - König, Dame (suited) | ||
AK - Ass, König (offsuited) |
Zum Ende der Texas Hold’em Pokerrunde gilt es die fünf wertvollsten Karten zu haben. Diese lassen sich beliebig aus dem Pre-Flop, also den zwei eigenen Karten und den fünf Karten auf dem Tisch, zusammenstellen.