Eduard „Eddy“ Scharf, ein Name, der in der Welt des Pokers einen besonderen Klang hat. Als deutscher Pokerspieler hat er sich mit dem Gewinn von zwei Bracelets bei der World Series of Poker einen legendären Status erarbeitet. Seine Karriere, geprägt von Geschick und strategischem Denken, ist eine faszinierende Geschichte des Aufstiegs. Ursprünglich als Pilot tätig, fand er danach seinen Weg an die Pokertische. Er entwickelte sich zu einer der prägendsten Figuren der deutschen Poker-Szene.
Eddy Scharf: Vom Himmel an die Pokertische
Seine Fähigkeit, Risiken einzuschätzen und Emotionen zu kontrollieren, erwies sich als unschätzbarer Vorteil am Pokertisch. Diese Fähigkeiten, kombiniert mit seiner Leidenschaft für das Spiel, führten zu einer beeindruckenden Karriere, die ihn zu einem der bisher besten deutschen Pokerspieler aller Zeiten machte. Sein strategisches Denken und seine Fähigkeit, sich auf das Spiel zu konzentrieren, waren Schlüsselfaktoren für seinen Erfolg. Seine analytischen Fähigkeiten, gepaart mit einem tiefen Verständnis für das Spiel, ermöglichten es ihm, sich in der Welt des professionellen Pokers zu behaupten. Seine Erfolge bei der World Series of Poker, wo er mehrmals Gewinne verbuchte und zwei Turniere gewann, zeugen von seinem außergewöhnlichen Talent. In diesem Rückblick beleuchten wir die bemerkenswerte Karriere von Eddy Scharf und enthüllen, wie er sich an die Spitze des internationalen Pokerspiels katapultierte.
Der Werdegang des Pokerexperten
Eduard Scharf wurde am 07. November 1953 in Köln geboren. Er erfreute sich bereits in seiner Kindheit an dem beliebten Brettspiel Monopoly. Als Jugendlicher spielte er dann auch Skat und Doppelkopf. Eddy wusste bereits zu dieser Zeit, dass diese Kartenspiele nicht nur auf Glück basieren. Bis zu seinem 12. Lebensjahr lebte er mit seiner Familie in Kanada. Die Familie kehrte erst 1966 nach Deutschland zurück, was für den Jugendlichen damals einem Kulturschock gleich kam. Trotzdem ist Kanada bis heute die Wahlheimat der Pokerlegende.
Erstmals in Kontakt mit dem Pokerspiel kam der Pilot, der seit 1980 für die Lufthansa tätig war, im Glücksspiel-Mekka Las Vegas. Er hatte sofort Blut geleckt. So kam es, dass Eddy Scharf neben seiner Pilotenlaufbahn im Jahre 1995 eine Karriere als Pokerspieler startete. Die Karriere als Pokerspieler ist äußerst erfolgreich verlaufen und aus dem Kölner wurde einen der besten deutschen Pokerspieler aller Zeiten.
Dabei kam Eddy Scharf mit Sicherheit zugute, dass dieser allein aufgrund seiner Pilotentätigkeit dazu in der Lage war, etwaige Risiken richtig einzuschätzen. Eine Fähigkeit, die beim Poker den Unterschied ausmachen kann. Doch dafür muss man nicht nur dazu in der Lage sein, die eigenen Emotionen unter Kontrolle zu haben, sondern darf diese nicht einmal offen zeigen.
Die größten Erfolge des Eddy Scharf
Seine Pokerlaufbahn startete Eduard Scharf 1995 lediglich hobbymäßig. Doch schon bald fand sich der Pot-Limit-Omaha-Spezialist bei den großen Turnieren im Rahmen der World Series of Poker wieder. Dort verbuchte der deutsche Pokerspieler während seiner Karriere 19-mal einen Gewinn! Zudem konnte er zwei Turniere gewinnen. An der Omaha-Variante mag der Deutsche vor allem die rasante Action und die vielen Überraschungen. Deshalb ist Eddy Scharf der Meinung, bei keiner anderen Pokervariante sei mehr Kreativität gefragt.
Bei den Main Events der World Series of Poker schaffte es der Pokerexperte Eddy Scharf, während seiner aktiven Poker-Karriere, Gewinne in Höhe von über 800.000 US-Dollar zu verbuchen. Weitere Details können in dem öffentlichen WsoP Spielerprofil nachgelesen werden.
Darüber hinaus war Scharf neben seiner Tätigkeit als Pokerspieler auch als Experte für den Fernsehsender Sport 1 im Einsatz. Gemeinsam mit dem Sender veröffentlichte er im Februar 2007 die DVD „DSF Poker-Schule“, worauf der deutsche Pokerspieler einige seiner Tipps verrät. Doch wer nun dachte, die Pokerlegende hätte ausgesorgt, der rieb sich im Jahr 2012 verwundert die Augen. Eddy war zudem bei der TV Total Pokerstars.de-Nacht mit Stefan Raab und Elten am pokern.
Seine Klage gegen Steuernachzahlungen
Trotz der Millionengewinne während seiner aktiven Pokerkarriere klagte Eduard Scharf im Jahr 2012 gegen das Finanzamt Köln-Mitte. Grund dafür waren Steuernachzahlungen, die das Finanzamt von dem deutschen Pokerspieler forderte. Der ehemalige Profispieler argumentierte allerdings, es würde sich bei Poker um ein Glücksspiel handeln und daher keiner Besteuerung unterliegen. Zudem hätte er während seiner Karriere hohe Verluste eingefahren. Allein im Jahr 2008 habe er über 80-Mal ein Casino aufgesucht.
Das Finanzgericht in Köln folgte Ende Oktober 2012 der Argumentation des Finanzamts, dass es sich bei der Pokertätigkeit von Eduard Scharf um eine gewerbliche Tätigkeit handeln würde. Gegen dieses Urteil legte der deutsche Pokerexperte auf Rat seines Anwalts Revision vor dem Bundesfinanzhof ein. Dieser schloss sich in seinem Urteil der Argumentation des Finanzgerichts an.
Doch aufgrund der Tatsache, dass Poker von einigen Gerichten nicht als Glücksspiel betrachtet wird, geht aus dem Urteil hervor, dass hierzulande bislang keine einheitliche Rechtsprechung besteht. Dagegen wurde nun eine Verfassungsbeschwerde eingelegt, die neben Eddy Scharf auch von anderen deutschen Pokerspielern finanziert wird.
Was bleibt von der deutschen Pokerlegende?
Wenngleich Eddie Scharf ohne jeden Zweifel zu den besten deutschen Pokerspielern aller Zeiten gehört, hat dieser sein Vermächtnis durch den jahrelangen Rechtsstreit mit dem deutschen Finanzamt ein Stück weit beschädigt. Denn selbst wenn der ehemalige Profi und Experte dabei auch die Interessen anderer deutscher Profis vertritt, hat dies dem Ruf des ehemaligen Experten doch ziemlich geschadet. Trotz seiner zwei Turniererfolge im Rahmen der World Series of Poker wird der Name Eduard „Eddy“ Scharf wahrscheinlich immer auch mit diesem Rechtsstreit in Verbindung gebracht werden. Und das ist aufgrund der großen Verdienste für den deutschen Pokersport doch ein wenig schade.
Was macht Eddy Scharf heute?
Eddy Scharf, einst ein renommierter Pokerprofi und Lufthansapilot, steht heute im Zentrum einer bedeutenden Debatte. Sein Fall, der 2012 die Pokerwelt in Deutschland erschütterte, drehte sich um die Besteuerung von Pokergewinnen. Damals forderte das Finanzamt Köln eine beachtliche Steuernachzahlung von ihm, die er vor Gericht anfocht, jedoch ohne Erfolg. Scharf argumentierte, dass Poker als Glücksspiel nicht besteuert werden dürfe, doch die Gerichte sahen seine Tätigkeit als gewerblich an.
Diese Auseinandersetzung zog weitreichende Aufmerksamkeit auf sich, insbesondere von Fabian Graske, einem ehemaligen erfolgreichen Pokerspieler und heutigen Steueranwalt. Graske, der während seines Studiums selbst im Poker erfolgreich war und vertritt nun viele Pokerspieler als Mandanten. In seiner aktuellen Videoserie trifft er Eduard „Eddy“ Scharf, um über den Fall von 2012 und die daraus resultierenden Lehren zu diskutieren. Dabei steht eine zentrale Frage im Raum: Was würde Eddy Scharf heute anders machen? Das komplette Interview und die Videoserie von 2021 finden sie hier.
Diese Begegnung zwischen Scharf und Graske bietet nicht nur einen Rückblick auf einen prägenden Moment in der deutschen Pokerlandschaft, sondern wirft auch ein Licht auf die Entwicklung und die aktuellen Herausforderungen im Pokerbereich. Scharfs Erfahrungen und Einsichten sind dabei besonders wertvoll. Sowohl für aktive Spieler als auch für die, die sich mit den rechtlichen Aspekten des Spiels auseinandersetzen.